Fachlexikon
Risikofilter
Methode des Risikomanagements mit dem Ziel, Entwicklungs- und Prozessrisiken von Systemen und/oder Komponenten ganzheitlich zu identifizieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zur Risikominimierung festzulegen.
Die Identifikation von Risiken erfolgt durch Fragen und über die Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse (Lessons Learned) aus Vorgängerprojekten. Diese Risiken werden bewertet und in eine Risikosteuerliste überführt.
Robustes Design (RD)
Entwicklungsmethode zur Verbesserung der Produktivität in der Forschungs- und Entwicklungsphase, um Produkte mit hoher Qualität schnell und zu niedrigen Kosten produzieren zu können. Das grundlegende Prinzip des RD besteht in der Verbesserung der Produktqualität durch Minimierung der Wirkung von einer Fehler- (oder Variations-)Ursache, ohne dabei die Ursache selbst zu eliminieren. Erreicht wird dies durch Optimierung der Produkt- und Prozessentwicklungsverfahren, die auf eine möglichst geringe Empfindlichkeit des Produktes gegenüber den verschiedenen Variationsursachen abzielt.
Vier Vorgaben können allgemein formuliert werden:
- Die Produktleistung soll unempfindlich gegenüber Änderungen in der Rohstoffqualität sein.
- Die Produkte und Prozesse sollen robust gegenüber Qualitätsschwankungen im Herstellungsverfahren sein.
- Die Produktentwürfe sollen möglichst unempfindlich gegenüber Veränderungen im Gebrauchsumfeld sein.
- Durch ein strukturiertes Verfahren für die Produkt- und Prozessentwicklung soll die zur Verfügung stehende Entwicklungszeit möglichst produktiv eingesetzt werden.
Verschiedene Instrumente bilden die Grundsäulen der Methode. Entscheidend ist die Festlegung eines zuverlässigen Qualitätsindikators, mit dessen Hilfe die Auswirkungen von Änderungen eines Entwicklungsparameters auf die Produktleistung beurteilt werden kann. Es müssen außerdem effiziente Versuchsverfahren gefunden werden, um zuverlässige Informationen über die Entwicklungsparameter zu gewinnen. Diese sollen ihre Gültigkeit auch dann noch behalten, wenn andere Parameter während nachfolgenden Entwicklungsaktivitäten geändert werden. Die dafür erforderlichen Hilfsmittel wie Signal-/
Rausch-Verhältnisse oder orthogonale Felder können der Methodik der
statistischen Versuchsplanung entlehnt werden.
Root Cause-Analyse (RCA = Ursachenanalyse)
Die Root Cause ist das auslösende Basis-Ereignis, das am Anfang einer Kausalkette in einer Abfolge von Ereignissen letztendlich zu einer (meist unerwünschten) Auswirkung führt. Die RCA ist eine Methode, diese ursächlich auslösenden Ereignisse zu ermitteln und die Abfolge in einer Kausalkette darzustellen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die (unerwünschte) Auswirkung.
Run@Rate
Produktionstest unter Serienbedingungen beim Lieferanten, der kurz vor Fertigungsbeginn (SOP = start of production) stattfindet, um mögliche Produktionsschwächen zu identifizieren. Bei einem Run@Rate wird der Serienprozess daraufhin untersucht, ob er in der Lage ist, die vertraglich festgelegten Stückzahlen problemlos zu produzieren.
Ein ähnliches Konzept stellt der PPAP dar. Während bei Run@Rate der Fokus auf der Quantität der Teile liegt, steht beim PPAP die Qualität der Teile im Vordergrund.